Die Stadt Nürnberg ist bekannt für ihre gut erhaltene Altstadt mit der imposanten Kaiserburg, den mittelalterlichen Fachwerkhäusern und malerischen Gassen. Touristen schätzen besonders den Christkindlmarkt, das Albrecht-Dürer-Haus und die vielfältigen Museen, die die reiche Geschichte der Stadt lebendig machen. Die Stadt lässt sich wunderbar bei einem Tagesausflug entdecken.
Die zweitgrößte bayerischen Stadt wurde vor knapp 1000 Jahren erstmals urkundlich erwähnt. In dem historischen Dokument vom 16. Juli 1050 wurde die Freilassung einer Leibeigenen namens Sigena durch Kaiser Heinrich den III. am Hof in Nürnberg besiegelt. Dieser Tag gilt seither als Stadtgeburtstag.
Im Spätmittelalter zählten zum Heiligen Römischen Reich neben Deutschland ein Großteil der heutigen Benelux-Staaten, die Niederlande und große Teile Norditaliens. Die Gesetze, die im Reich galten waren, darunter auch die Modalitäten der Wahl und der Krönung der römisch-deutschen Könige waren in einem kaiserlichen Gesetzbuch, der Goldenen Bulle von 1356 festgelegt. Nürnberg war eine der bedeutendsten Städte im Reich: Es war der Ort, an dem jeder neugewählte deutsche König seinen ersten Reichstag abhalten sollte und wo von1424 bis 1796 die Herrschaftsinsignien aufbewahrt wurden. Im ausgehenden 15. und 16. Jahrhundert erlebte die Stadt eine wirtschaftliche und künstlerische Blütezeit. Weltberühmte Künstler wie Albrecht Dürer, Adam Kraft und Veit Stoß, Humanisten wie Willibald Pirckheimer und Wissenschaftler wie der Astronom Johannes Regiomontanus lebten und wirkten in der Stadt.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg durchlebte kam der wirtschaftlichen Niedergang. Das Ende des Reichs 1806 beraubte die Reichsstadt ihres letzten Rückhalts und ermöglichte ihre Annexion durch Bayern. Zur gleichen Zeit entdeckten die Romantiker das reiche kulturelle Erbe der Stadt und erhoben Nürnberg zum Symbol altdeutscher Geschichte und Kultur ("des Reiches Schatzkästlein").
Im 19. Jahrhundert sorgte der Nürnberger Unternehmergeist erneut für wirtschaftliches Wachstum. Startsignal für den industriellen Aufschwung gab 1835 die erste deutsche Eisenbahnfahrt zwischen Nürnberg und Fürth. Das produzierende Gewerbe boomte, und die Noris wurde zur führenden Industrie- und Arbeiterstadt Süddeutschlands ("das industrielle Herz Bayerns") und zu einem der Zentren der deutschen Arbeiterbewegung ("das rote Nürnberg").
Nach kulturell fruchtbaren Jahren während der Weimarer Republik benutzten die Nationalsozialisten im 20. Jahrhundert den romantischen Nürnberg-Mythos für ihre Ziele. Hitler machte Nürnberg zur Kulisse der Selbstdarstellung des Nationalsozialismus auf den Reichsparteitagen, hier wurden die menschenverachtenden „Nürnberger Rassegesetze“ erlassen und hier standen nach Kriegsende die Hauptkriegsverbrecher des NS-Terrorregimes in den „Nürnberger Prozessen“ vor dem internationalen Militärtribunal.
Die im Zweiten Weltkrieg schwer von Bomben zerstörte Stadt zeigt sich heute als spannende Verbindung von lebendiger Vergangenheit und moderner Gegenwart.
Lesen Sie nach! Daten und Ereignisse der Stadtgeschichte und ihrer Menschen können Sie im Stadtlexikon Nürnberg und anderen Publikationen des Stadtarchivs nachschlagen.
Zudem bietet Ihnen der Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg, der beim Stadtarchiv angesiedelt ist, ein breites Veranstaltungs- und Veröffentlichungsprogramm zu interessanten Aspekten der Stadtgeschichte.
Zug ab München: ca. 1 Stunde und 10 Minuten. Infos unter bahn.de
Auto: ca. 2 Stunden über die A9